Medizitechnik Leasing als alt. Finanzierung?

(Auszug aus dem Vortrag)


In den Gesamtkosten des Leasings sind die Kosten für die Investitionen, die Aufwendungen des Leasingunternehmens (Gewinnaufschlag, Personal-, und Vertriebskosten, Risikoabsicherung, Verwertungskosten, etc.) enthalten. Je nach Objekt und Vertragsgestaltung liegen die Kosten um 20-50% über den ursprünglichen Investitionskosten. 


Bei Vergleichsrechnungen mit Hilfe der Kapitalwertmethode wird in der Literatur der Kreditkauf als günstigere Alternative ausgewiesen. Unter der Berücksichtigung der Besteuerung wird die Differenz zwischen Kreditkauf und Leasing geringer. Damit fällt unter dem Kriterium der Kostenerwägung der Vorteil in der Regel zugunsten des Kreditkaufs aus.


Aber es gibt noch eine Reihe von anderen Bewertungskriterien: Größere Liquidität, - kein Einsatz von Fremd- oder Eigenkapital; die Leasingraten sind sofort als Betriebsausgaben steuerlich absetzbar. Die Leasinggegenstände und die Leasingraten müssen nicht in der Bilanz gesondert ausgewiesen werden. Das Unternehmen schont seine bestehende Kreditlinie und ist weniger von herkömmlichen Finanzierungsquellen (Bankkredite, Lieferantenkredite) abhängig.


Leasingkosten sind monatlich wiederkehrende Zahlungen, die parallel zur Nutzung des Leasing-Objektes anfallenden Leasingkosten sind fest vereinbart. Während der gesamten Vertragszeit sind Erhöhungen ausgeschlossen. Damit ist eine klare Planungs- und Kostengrundlage gegeben.


Nutzung von stets aktuellen Technologien 


Diese beispielhaft aufgeführten Kriterien können ausschlaggebend für die Entscheidung zugunsten des Leasings sein.


Mobilien und Immobilien im Gesundheitswesen sind unter betriebswirtschaftlichen Aspekten nicht anders zu betrachten als in der Industrie. Hier können ebenfalls Aspekte im Vordergrund stehen, die nicht ausschließlich den Kostenvergleich als Entscheidungskriterium für die Wahl der Finanzierungsform an erste Stelle setzen.

Gerade bei den Mobilien spielt eine große Ausfallsicherheit, schneller Geräte-/Generationswechsel, Systemlösungen, neue Therapien und Diagnoseverfahren und der Zwang zur Rationalisierung eine große Rolle. Die bisherige Finanzierung der Krankenhäuser über das duale Prinzip hat insbesondere bei der Reinvestion über die pauschalen Fördermittel mit dem technischen und medizinischen Fortschritt nicht immer Schritt halten können. In vielen Häusern ist der Gerätepark stark veraltet und wird mit hohem Aufwand funktionsbereit gehalten. Hohe Ausfallzeiten stören den Betriebsablauf. Punktuelle Ersatzbeschaffungen verhindern systemintegrierte Lösungen und die Unterstützung prozessorientierter Abläufe.


Die Krankenhaus-Immobilien sind ebenso wie die Mobilien durch aktive Instandhaltung betriebsfähig gehalten. In der "gewachsenen" Gebäude- und Anlagenstruktur ist oft die Anpassung an prozessorientierte Abläufe nicht sinnvoll möglich. Hier machen sich die Defizite noch stärker bemerkbar als bei den Mobilien, da die notwendigen Änderungen nur mit großem Aufwand, oder gar nicht umgesetzt werden können.

Rationalisierungseffekte können durch intelligent eingesetzte Investitionen erreicht werden. Zieht man in die Betrachtung mit ein, dass die Betriebskosten bei großen Häusern bereits nach eineinhalb bis zwei Jahren die Investitionskosten übersteigen, wird deutlich dass das Potential für eine Amortisation der Investitionskosten gegeben ist.


Vor diesem Hintergrund ist die Erwägung einer Leasingalternative zur Finanzierung mehr 

als attraktiv, da eine Kompensation der Mehrkosten durch die Rationalisierung schnell erreicht werden kann. Für die Finanzierung stehen ausreichend viele Unternehmen zur Verfügung, sodass der Vergleich der Kosten auch hier zu einer Minimierung führt. Die Bewertung der individuellen Situation sowie die Abwägung der Kreditfinanzierten gegenüber der Leasingalternative muss in jedem Einzelfall detailliert unter Einbeziehung aller Kriterien durchgeführt werden. Damit kann auch die Fragestellung "Medizintechnik-Leasing als alternative Finanzierungsform?" immer nur individuell beantwortet werden.



Dipl.-Ing. (FH) V. Meier


(Den kompletten Vortrag können Sie per Email bei uns anfordern: 

Postfach@ivming.com)


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